Tauber

26. Juni 2019
Kategorie: Alltägliche Gedankenstreifzüge | Freiheit | Ironie | Machiavelli

Tauber ruft in einem Artikel der „Welt“ dazu auf, Artikel 18 gegen Verfassungsfeinde anzuwenden. Der von Wikipedia zum „Historiker“ geadelte parlamentarische Staatssekretär führt Joseph Wirth als sein Vorbild an („Der Feind steht rechts“).

Nun hat Wirth aber nicht nur als Vorläufer des politischen Typus des „Kampf gegen Rechts“-Rufers gedient, sondern auch einige weniger unschöne Rollen gespielt. Freilich: in seiner Rede sprach sich Wirth gegen das Ermächtigungsgesetz aus. Das hielt ihn jedoch später nicht davon ab, anschließend doch unter Fraktionszwang eben dieser republikanischen Selbstabschaffung zuzustimmen. Der spätere Stalinorden-Träger hatte zudem nicht den besten Stand innerhalb der CDU nach dem Krieg und galt als Außenseiter.

Nun die späte Adelung! Fein. Tauber also als wirth’scher Widergänger, der Frau Steinbach persönlich wegen des Mordes an Lübcke verantwortlich macht. In der Tat, der Feind steht rechts – und er nennt sich Werteunion. Ein solches dramatisches Vorgehen kennt nur zwei Ursachen: Alkohol – oder der Schutz der Kanzlerin. Einen Kettenhund mag man Tauber nicht nennen, aber auch so manches Schoßhündchen darf zugreifen, wenn die eigentlich gesetzte Kanzlerkandidatin wankt.

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