Le printemps des peuples

17. September 2016
Kategorie: Alltägliche Gedankenstreifzüge | Europa | Freiheit | Historisches | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Ironie | Italianità und Deutschtum | Medien | Venedig

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Frédéric Sorrieu, Christus führt die Völker zu Freiheit und Brüderlichkeit, 1848.

Nationalismus passt nicht zusammen mit: Völkerverständigung, Christentum, Freiheit, Frieden, Europa….

Hört man zuweilen. Eine Merkwürdigkeit, dass vor 150 Jahren das alles auf dieses Bild ohne Widersprüche passte. Besonders interessant: hier tritt nicht der jakobinische Ton hervor. Keine Bilderstürmerei; Republikanismus, ja, Anti-Monarchismus, Revolution. Aber keine Schändung von Kirchen, keine wilde Aktion in St. Denis oder Cluny.

Vielsagend, dass in dieser Lithographie keine „Gleichheit“ auftaucht. Die Völker Europas sind unterschiedlich, gehen aber zusammen am Freiheitsbaum entlang; voran schreiten Frankreich, Deutschland und Italien, jene Teile des Kontinents, wo die Revolutionen von 1848 zuerst ausbrachen. Der Löwe an Christi Seite dürfte eine Anspielung auf den Löwen von San Marco sein (wenn nicht auf den Löwen Judas).

Die Namen auf den Fahnen sind folgende:

France, Allemagne, Autriche, Deux-Siciles, Lombardie, Romagne, Pologne, Angleterre, (Unleserlich?), Hongre, Spagne, Russie.

Russland. Oh weia. Putinversteher im 19. Jahrhundert… Frau Kahane, übernehmen Sie!

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