Sonntagsschau (18/9)

18. September 2016
Kategorie: Europa | Historisches | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Italianità und Deutschtum | Sonntagsschau | Tichys Einblick

Auf der Seite des Deutschlandfunkes steht eine interessante Presseschau europäischer Medien und deren Stimme bezüglich des Gipfels in Bratislava. Einige Ausschnitte:

„Das Überflüssigste, was die Staats- und Regierungschefs tun können, ist, fotogene Einheit zu demonstrieren und bewusst kontroverse Themen zu ignorieren“, kritisiert auch die slowakische Zeitung PRAVDA.

„Das Treffen schwankte zwischen Teambuilding-Event und Gruppentherapie“, findet der TAGES-ANZEIGER aus Zürich.

„Mehr als die Schwäche Merkels ist es die Veränderung der Debatte, die von Bedeutung ist“, hebt LE FIGARO aus Frankreich hervor: „Die Schlacht auf dem Feld der nationalen Kultur und Identität hat begonnen. Darauf zu antworten ist die wahre Herausforderung. Die Kanzlerin hat dafür ein Jahr.“

Auffällig: keine italienische Zeitung wird genannt. Könnte dies damit zusammenhängen, dass Premier Renzi den gemeinsamen Tisch verließ? Die Gründe für die angespannte Lage Italiens habe ich vor wenigen Tagen aufgelistet.

Von Oliver Weber könnten so einige Liberalpolitologen noch etwas lernen, obwohl deutlich jünger und noch am Beginn seines Studiums. In „Europa zurück in die Geschichte“ steht ziemlich deutlich, dass das kurze 20. Jahrhundert eine Ausnahme war und der Raum zurückkehrt.

Zahlenmystik sind üblicherweise der Kabbalah vorbehalten. Etwas ähnliches könnte man aber auch über Wahlprognsoen behaupten, besonders, wenn es um Meinungsforschunger Güllner und seine stark abweichenden Werte zur AfD geht, vergleicht man diese mit den Konkurrenten. Stefan Niggermeier meint: Plötzlich ist die AfD auch bei Forsa stark.

Haben Sie von Rudolf Eucken gehört? Sein Sterbedatum jährte sich 15. September zum 90. Mal. Eucken erhielt den Literaturnobelpreis (als Philosoph), doch im heutigen Bewusstsein spielt er nur noch eine untergeordnete Rolle. Zu Recht? Dazu mehr bei Le Penseur.

Insbesondere in Deutschland hatten katholische Geistliche nichts Besseres zu tun, als Benedikt XVI. zu kritisieren, weil sich der renitente Greis erdreistete, ein neues Buch zu veröffentlichen. Womöglich, weil Benedikt fordert, was einigen in Germanien gar nicht schmecken kann – so die Abschaffung der Kirchensteuer. Der ganze Antagonismus hat daher ein Geschmäckle. Anna Bineta Diouf auf kath.net ist also beizupflichten, wenn sie feststellt: Gewisse Kreise der Kirche in Deutschland sind pikiert.

Zum Schluss ein Video. Das Stück zeigt den ägyptischen Präsidenten Nasser bei einer Rede bez. des Kopftuchzwangs, den die Muslimbruderschaft dazumal forderte. Im Gegensatz zu heute sorgte dies auf der Versammlung für Gelächter, und der Präsident gefällt sich darin, seine Gegner vorzuführen. Undenkbar heute! Das Video sei all den Geistern empfohlen, die vom Ende der Geschichte faseln…

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