Ad primo: Ist es nicht bezeichnend für den Zustand von Politik und Journalismus, dass man zu einer der Sonntagstalkrunden nach den Wahlen ausgerechnet Giovanni di Lorenzo einlud, der – spätestens nach dem Geständnis der letzten Europawahl – offensichtlich große Lücken darüber aufweist, was das Wählen als solches angeht?
Ad secundo: Wenn Angela Merkel von einem nicht geringen Teil der Politiker- und Journalistenriege gar als „Wahlsiegerin“ tituliert wird – ist damit nicht vor allem der K. O. einer möglichen, machtpolitischen Konkurrentin in Rheinland-Pfalz gemeint?
Ad tertio: Gelten ausländische Medien eigentlich als „undemokratisch“, wenn diese ganz knallhart sagen, was am 13. März in Deutschland geschehen ist – im Übrigen mit einer Klarheit, welche den Ruf der allgegenwärtigen Quantitätsmedien, die dergleichen vollumfänglich vermissen lassen, mal wieder neuerlich unterstreicht?
Ad quarto: Wenn Seehofer an allem Schuld ist, wie man landläufig hört, geht dann auch die gestiegene Wahlbeteiligung auf sein Konto?