Anmerkungen zum CDU-Parteitag

16. Januar 2021
Kategorie: Alltägliche Gedankenstreifzüge | Freiheit | Machiavelli | Medien

Primo. Merz war nie der Kandidat der Konservativen. Er war immer Vertreter des wirtschaftsliberalen Flügels. Einen konservativen Kandidaten gab es gar nicht – weil auch der konservative Flügel der Union tot ist.

Secundo. Laschet ist aufgrund der Verflechtungen und Loyalitäten ein Merkelianer. Er ist aber eigentlich kein Vertreter von Merkels Politik. Er ist ein klassischer Vertreter des christsozialen Flügels und hat mehr mit Norbert Blüm gemein. Das muss man trennen.

Tertio. Röttgen ist von Mutti geschasst worden, aber im Grunde ist er das Aushängeschild des neuen Merkel-Kurses: immer weitere Öffnung nach links, immer grüner (Pizza Connection!) immer progressiver. Auch hier muss man differenzieren.

Quarto. Die CDU besteht demnach immer noch aus einem wirtschaftsliberalen und einem christsozialen Flügel, statt des konservativen Flügels gibt es nun einen progressiv-opportunistischen. Die CDU hat sich für Merkel, aber auch für eine christsoziale Union entschieden.

Quinto. Dass die CDU den „neuen Flügel“ hat auflaufen lassen, sollte man nicht als Hoffnungsschimmer ideologischer Erneuerung deuten, aber zumindest so, dass man in der CDU verstanden hat, dass irgendwo dann auch mal Schluss ist, will man Wahlen gewinnen …

Ultimo. Angela Merkel wird uns noch viele, viele Jahre erhalten bleiben. Machen Sie sich darauf gefasst. Das Amt des Bundespräsidenten, die EU-Kommission und auch die Vereinten Nationen sind für eine solch ehrenwerte Frau immer noch eine Karriereoption.

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