Ja ist denn heut scho‘ …

9. Dezember 2016
Kategorie: Alltägliche Gedankenstreifzüge | Persönliches

In den vielen Jahren, in denen ich in Bonn wohne, habe ich nie, wirklich nie ein Paket bekommen. Wenn der Postzusteller wegen eines Pakets alle Klingeln nutzte, um irgendeinem Gescholtenen ein Päckchen zu bringen, und einer der anderen Mieter dieses annehmen musste, so konnte ich davon ausgehen, dass die Dame von oben ein Päckchen von Zalando bestellt hatte, jemand von Amazon etwas erhielt, oder sonst dergleichen – ich brauchte daher auch nie auf den Tisch im Flur zu schauen, wo die Objekte aufbewahrt wurden, denn ich erwartete ja auch nie etwas.

Nun denn. Irgendwann ist ja immer das erste Mal. Umso überraschender die Episode, als ich ungläubig den Pappkarton betrachtete. In der Tat, mein Name. Nur das Mittelinitial fehlte. Vielleicht falsch zugestellt? Andererseits war der Stempel eines nicht ganz unbekannten Buchhandels darauf. Eine Paketbombe von Liane Bednarz, Herfried Münkler, Annabel Schunke, Alan Posener oder meiner Ex – konnte es daher nicht sein.

Lion Feuchtwanger. Erfolg. Wie ironisch. Richtig ironisch.

Sonst nichts. Nur der Lieferschein, der auf den 5. Dezember ausgestellt ist. Also ein anonymes Nikolausgeschenk? Dabei war ich dieses Jahr wirklich nicht brav …

Feuchtwanger. Hatte ich darüber kürzlich mit jemanden gesprochen? Irgendetwas klingelt da. Allein, ich weiß es nicht mehr.

Sehr unangenehm. Andererseits: irgendjemand hat mir per Post ein Buch geschenkt. Man hat wieder Hoffnung in diese Welt.

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