Das Leben des Christian Morgenstern

Morgenstern hat in seinem Leben alles richtig gemacht: er wurde 1871 in München, kurz nach der Reichsgründung geboren, und verstarb im Jahr 1914 pünktlich vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs.

8 Antworten

Ulrich Christoph sagt:

24. November 2016 um 19:16 Uhr

„Laß die Moleküle rasen, / was sie auch zusammenknobeln! / Laß das Tüfteln, laß das Hobeln, / heilig halte die Ekstasen!“

Ihre Kürzest-Biographie Christian Morgensterns würdigt den Dichter der poetischen Verkleinerung auf kongeniale Weise. – In Anlehnung an das bekannte Wort: „Im echten Manne ist ein Kind versteckt: das will spielen.“ schrieb der Nietzsche-Kenner Morgenstern:

„DEM KINDE IM MENSCHEN
In jedem Menschen ist ein Kind verborgen, das heißt Bildnertrieb und will als liebstes Spiel- und Ernst-Zeug nicht das bis auf den letzten Rest nachgearbeitete Miniatür-Schiff, sondern die Walnußschale mit der Vogelfeder als Segelmast und dem Kieselstein als Kapitän. Das will auch in der Kunst mit-spielen, mit-schaffen dürfen und nicht so sehr bloß bewundernder Zuschauer sein. Denn dieses »Kind im Menschen« ist der unsterbliche Schöpfer in ihm …“

Marco Gallina sagt:

24. November 2016 um 19:58 Uhr

Ich werde Sie mal bez. meines Diariums in meinem Testament benennen, sollte mir was zustoßen, und jemand die Fackel weiterführen müssen.

Ulrich Christoph sagt:

25. November 2016 um 19:46 Uhr

Eine ehrende Vorstellung, womöglich in Ihrem Testament bedacht zu werden, lieber Herr Gallina, aber nicht um den Preis Ihrer Unversehrtheit!
Heute Abend trinke ich ein Glas Chardonnay auf Ihre Gesundheit und ein zweites auf gutes Gedeihen des Löwenblogs.

Marco Gallina sagt:

26. November 2016 um 13:18 Uhr

Grazie mille!

Péréginateur sagt:

24. November 2016 um 22:40 Uhr

Sie wollen uns damit wohl sagen, aufgrund seines erbschuldsteinzeitlichen Lebensintervalls müsse er nicht schlechtgemacht werden? Das sehe ich aber entschieden anders!

Lesen Sie sein Gedicht „Die unmögliche Tatsache“. Er hat darin in gehässigster Weise Klischees über Rechthabende bedient, denen er über eine subtile Namensgebung skandinavische Ursprünge unterstellt. Ich bin mir deshalb sicher, dass seine Vorfahren bei der gewaltsamen Vertreibung der Goten von der Insel Gotland beteiligt waren. Gerade Sie sollten doch wissen, was diese böse Tat für Folgen gezeitigt hat!

Und schon allein, dass er unter dem Namen einer entsetzlichen Mordwaffe veröffentlicht hat, zeigt doch zureichend, wes Geistes Kind er war. Wenn man schon bürgerlich „Morgenstern“ heißt, dann hat man sich gefälligst ein Pseudonym wie etwa „Liebkind“, „Arglos“ oder „Dünnmilch“ zu wählen – oder man muss zumindest dem eigenen Namen etwas absolut Harmloses hinzufügen wie etwa „Eckardt“. Damit könnte er sogar unbesorgt auf deutschen evangelischen Kirchentagen auftreten.

Marco Gallina sagt:

24. November 2016 um 22:46 Uhr

Das Gedicht ist für morgen aus genau diesem Grund geplant, und das schon weit vor meinem und Ihrem Beitrag. 😉

Ulrich Christoph sagt:

25. November 2016 um 0:41 Uhr

Der, bzw. die – Eckardt als Kirchentags-Pseudonym ist wirklich treffend, um nicht zu sagen schlagend (denn da wären wir sonst wieder bei der entsetzlichen Mordwaffe, dem Morgenstern), denn, Ihren heutigen Kommentar antizipierend, unterschrieb CM seinen
VERSUCH EINER EINLEITUNG ZUR DRITTEN BEZIEHUNGSWEISE ERSTEN AUFLAGE der „Galgenlieder“ mit dem femininen Pseudonym:

„Dr. Gundula Mueller
Köpenick / Athen
Im Schaltmonat A. D. MDCCCCCVIII“.

Nachstehend noch eine mit gutem Grund aus dem Zusammenhang gerissene Textprobe aus dem VERSUCH EINER EINLEITUNG:

„(…) … und damit spring ich betreffs des ersten Teils in den der ersten und zweiten Auflage betreffs des letzteren bereits vorgedruckt gewesenen »Versuch einer Einleitung« meines unvergeßlichen Mitarbeiters am Reiche deutscher Wissenschaft und Kunst & ihrer Deutung, des Lic. Dr. Jeremias Mueller, meines Mannes, zurück … (…).“

Doch es ist Nacht, – und auf dem Nachttisch harrt, gewissermassen als meditativer Nachtisch – noch „Fisches Nachtgesang“ der Exegese.

Pérégrinateur sagt:

25. November 2016 um 12:01 Uhr

Zweihändig schlagend.

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