Alexander VI. – unheimlicher Papst oder Friedensbringer?

17. August 2016
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Für den Cathwalk habe ich jüngst auf Wunsch des Chefs einen Beitrag geschrieben, den ich auch exklusiv dort lasse, statt ihn wie üblich auch hier zu teilen. Mit Sicherheit nehme ich ihn nach einer Weile auch in die Traktate auf, aber derzeit sollte vor allem auf diesen umgeleitet werden.

Rodrigo Borgia, besser bekannt unter dem Namen Alexander VI., und noch besser bekannt als Chef des Borgia-Clans und dessen bekanntesten Zweigen Lucrezia und Cesare. Fernsehserien und verschiedene Bücher – angefangen mit Burckhardts Standardwerk, der „Cultur der Renaissance in Italien“ – haben sich immer am Mythos des Ruchlosen, Skrupellosen und Prächtigen des „unheimlichen Papstes“ berauscht, wie ihn Volker Reichhardt einst nannte. Sein Todestag jährt sich morgen neuerlich.

Nicht einfach, den Nebel zu lichten. Der Löwe hat dennoch versucht, den „anderen Alexander“ zu zeigen, nämlich jenen, der zu Lebzeiten nicht nur gefürchtet, sondern auch bewundert wurde.

Versuch einer Rehabilitierung des Pontifikates von Rodrigo Borgia

Viele Gerüchte kursieren bis heute um diesen „unheimlichen Papst“ und seine sinistre Familie: Sexuelle Ausschweifungen, gar Blutschande in der eigenen Sippschaft; laszive Feste; Mord, Gewalt und Grausamkeit haften ihm an. Wie viel Wahrheit aber diesen Gerüchten hängt, ist mehr als fraglich. Jeder, der sich unvoreingenommen mit dem Papst und Politiker Borgia beschäftigt, muss neidlos seine diplomatischen Fähigkeiten auf dem internationalen Parkett anerkennen. Außerdem wird bei all den Gerüchten und politischen Ränkespielen vergessen, dass der große Marienverehrer Rodrigo Borgia der innerkirchlichen Verantwortungen vollends nachkam und dabei die Besserung der Moral verordente: ja, ausgerechnet der sündige Papst schrieb seinen Kardinälen vor, sich von Jagd, Theater und Karneval fernzuhalten. Und ganz wichtig: Kardinäle sollten sich von ihren Kurtisanen trennen.

Mehr dazu hier.

Wie immer teilen und herzen, wenn möglich.

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