Hamburg. Ein gemeingefährlicher Killerschwan terrorisiert derzeit die Stadt. Augenzeugen berichteten von einem männlichen Höckerschwan, der in klar rechtsterroristischer Absicht kleine Gansküken tötete. Experten führen das Verhalten auf die beengten Verhältnisse der Wasservögel zurück.
Ein klarer Fall von Rassismus, blöken grüne Naturschützer. Das Ertränken der Küken sei mit Sicherheit als Verbrechen aus Hass zu werten. Clash of Civilizations an der Alster. Vertreter der AfD hingegen wettern: der Schwan schütze nur sein Territorium. Die Gänse hätten überhandgenommen und überfremdeten das Ufer. Angela Merkel machte daraufhin in einem Statement klar: Wir schaffen das. Die Grenzen für einziehende Graugänse seien auch weiter offen. In einem Akt der Solidarität nahm Papst Franziskus bereits 2 Gänsefamilien in den Vatikanischen Gärten auf.
Vertreter aus dem Ausland rügen das deutsche Verhalten. Insbesondere der Vorschlag des Zaunbaus ruft in Ungarn eine Welle der Empörung hervor: „Ja, ganz klar! Wenn’s um Gänse und Schwäne geht, dann bauen die Deutschen Zäune!“ Die menschenverachtende Äußerung beantwortete Jan Böhmermann mit einem neuerlichen Gedicht. Sexualhandlungen an Tieren – einschließlich Schwänen oder Gänsen – sollen darin aber nicht vorkommen.
Der Chef der rechtspopulistischen Lega Nord, Matteo Salvini, fraternisierte sich indes mit dem Schwan: „Der Schwan war zuerst da. Er will an seiner Alster leben, so wie seine Großväter; so wie sie waren und wo sie waren!“ Der Italiener bekam Zustimmung von seiner französischen Gesinnungsgenossin Le Pen: „Die Gänse sollen dahin gehen, wo sie herkamen.“
Indes sorgt der Vorschlag der Aktivisten, den Schwan mitsamt Familie aus seinem angestammten Gebiet umzusiedeln, für weitere Unruhe. Der rechtsterroristische „Höcke-Schwan“* (so die offizielle Namensgebung durch die Amadeu-Antonio-Stiftung) sei ein Wiederholungstäter. Die Identitäre Bewegung kündigte einen Protest an; der „Große Austausch“ werde damit offensichtlich. Die AntiFa startete eine Gegendemonstration mit der Losung „Nie wieder Schwäne!“.
Liane Bednarz konnte indes über den Facebookaccount des Schwans und dessen Verbindung zu seinem Schwippschwager, der per Twitter quakt, einen Zusammenhang zu einer Ziege feststellen, welche Götz Kubitschek in seinem Stall alltäglich melkt. In ihrem neuen Buch – „Gefährliches Federvieh“ – will Bednarz die klaren Zusammenhänge zwischen der Neuen Rechten und einer ganzen Gruppe verdächtiger Elemente in der Republik aufweisen.
So seien neben Schwänen auch Möwen höchst zweifelhafte Demokraten; eine unterhalte sogar einen rechtskatholischen Blog in Salzburg. Auch Störche aus aristokratischen Familien bedürften besonderer Kontrolle. Sie erinnerte daran, dass sowohl im italienischen Faschismus, als auch im deutschen Nationalsozialismus stilisierte Adler eine besondere Rolle gespielt hätten.
Der Betreiber eines kleinen diaristischen Standcafés, der nicht nur einen geflügelten Löwen auf der Hauptseite trägt, sondern auch noch einen ganz eindeutig von Federvieh abgeleiteten Nachnamen besitzt, wollte sich nicht weiter zu der neuen Hexenjagd äußern. Nach längerem Nachhaken entgegnete das garstige Individuum nur: „Was hat dasselbe Gewicht wie eine Hexe? Kalte Ente!“
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*Der Höcke-Schwan Höckerschwan ist im Übrigen der größte und schwerste flugfähige rechtspopulistische Vogel Deutschlands.