Der Wochenanfang ist eine oftmals gar leidige Angelegenheit. Was böte sich daher besser an, als ihn mit der Tonkunst zu beginnen, um sich der Gedanken bezüglich anstehender Arbeit zu entledigen?
Wir beginnen heute klassisch-romantisch mit einem Stück von Robert Schumann. Das Konzertstück Opus 92 beginnt mit elegant perlendem Klang, und steigert sich mit der Zeit zu einem Allegro Appassionato. Kommt oftmals hervorragend zum abendlichen Ausklang. Es wird empfohlen, das Stück möglichst nicht an Abenden zu hören, wenn sich der Pöbel am Flimmerkasten zum Ballspielgucken verabredet; es mag den Moment der Feierlichkeit erheblich stören.
Zum nächsten Klangkörper voller Süße. In der Tat kann ich bis heute nur wenig mit Fauré anfangen. Womöglich, weil ich eher sinfonisch angehaucht bin, und bis auf Chöre und die eine oder andere Oper den Gesang vermeide. Nun existiert mit der Pavane jedoch jene große Ausnahme in Faurés Werk, die ich als Klangverkörperung der Belle Époque verzeichnen würde, eben jene Zeit der Jahrhundertwende, in der Eleganz und Dekadenz jene eigensinnige Verbindung eingingen, welche man vielleicht als letzten Höhepunkt Europas verzeichnen mag. Lieblich und erhaben, zugleich von einer gewissen Größe gekennzeichnet. Als Filmmusik von Il Divo unweigerlich mit der Charaktervorstellung Andreottis und dessen Beichte verbunden.
Und zuletzt, als kleiner Bonus: da ich den für einige Gesellen unglaublichen Fauxpas brachte, Strauß in einem EU-kritischen Zusammenhang zu zitieren – obwohl das Zitat gar nichts mit der EU zu tun hat, und völlig frei steht; aber es kommt ja heute nicht mehr darauf an, was man sagt, sondern wer es sagt – hier die ganze Musik zu Tanz und Produktion der Komödianten aus der „Verkauften Braut“ von Smetana.
An dieser Stelle ein Dank an Raphael, mir bei der Suche der letzteren behilflich gewesen zu sein.