29. Februar

29. Februar 2016
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Eigentlich wäre ein persönlicher Rück- und Vorblick bereits an San Faustino fällig gewesen; ich hole dies stattdessen nunmehr nach. Ich könnte abwiegeln, dass sich bisher sowieso kaum etwas ergeben hätte, weshalb diese Verschiebung gerechtfertigt wäre; allein, ich glaube, ich habe wieder zu viel vergessen, als es jetzt nochmals wiederholen zu können.

Was hat sich also seit Jahresanfang getan? Subjektiv gesehen wenig. Das aktuelle Schreibprojekt liegt seitdem brach, und noch darauf zu hoffen, dass Agenturen zumindest Rückmeldungen bezüglich Manuskripte erstatten, die sie selbst verlangt haben, scheint heute ebenso viel verlangt zu sein, wie allgemeine Höflichkeit bei der Generation Facebook. „Liken“ geht eben nur in eine Richtung.

Schriftstellerisch-kreativ waren Januar und Februar daher mau. Wenigstens dem Diarium hat es (noch) nichts angetan. Allerdings: im März werde ich für zwei, drei Wochen verreisen. In Italien neige ich eher weniger dazu, am PC zu sitzen, außer, das Wetter ist dürftig. Aber keine Sorge: ein paar Beiträge sind wie immer in der Warteschlange, um wenigstens für etwas Abwechslung zu sorgen. Ein Monatsthema gibt es auch wieder: nämlich das Llibre Vermell de Montserrat. Dazu morgen mehr.

Was habe ich noch gelernt? Ach ja. Beiträge mit Liane Bednarz ziehen. Die Frau scheint noch unbeliebter zu sein, als ich dachte. Nur so mal statistisch gesagt: der Eintrag zu ihrem FAZ-Artikel hat zu zehnmal mehr Klicks als üblich auf diesem Diarium geführt. Mir ist natürlich auch nicht entgangen, dass einige freundliche Twitterer mittlerweile meine Beiträge teilen, was seitdem zu einem konstanten Anstieg der Leserzahlen führt. Danke daher nochmals von meiner Seite!

Und nein, ich werde daraus kein Kapital schlagen, und einfach noch mehr zu Frau Bednarz sagen. Wer wirklich der Meinung ist, man müsse den Konservatismus gegen „Rechts“ verteidigen, der hat eher mein Mitleid verdient. Außer natürlich, die Dame sollte noch mehr von den Medien hofiert werden; was ja nur eine weitere Kapitulation der Quantitätsmedien vor dem gesunden Menschenverstand gleichkommen würde.

Lesern, die länger dabei sind, dürfte bereits auffallen, wie wenige Gedanken mir daher gerade im Kopf kreisen, wenn ich solche Randthemen streife. Ja, ich gestehe: ich lerne langsam in der Gegenwart zu leben. Ich zerbreche mir derzeit weit weniger den Kopf über die Zukunft, womöglich, weil „Zukunft“ für mich im Moment vor allem bedeutet, aus einem völlig übergeschnappten Land mit kollabierender Bürokratie, abgedrehten Medien und ohnmächtiger Bevölkerung zu verschwinden und dafür in ein völlig übergeschnapptes Land mit kollabierter Bürokratie, übertreibenden Medien und ignoranter Bevölkerung zu verreisen. Vor allem verzichtet die weibliche Bevölkerung in letzterem Land auf allgegenwärtige Sneakers und bevorzugt eine weitaus passablere Kleiderwahl.
Das hat eine recht positive Wirkung auf meine allgemeine Laune.

Aber keine Sorge. Es soll nicht zur Gewohnheit werden.

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