„Welche Rolle spielt die Politik, wenn Parteien einerseits die „Black Lives Matter“ Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz billigen – mit immerhin 15.000 Teilnehmern – aber andererseits das Verbot der Demo für den 29. August begrüßen? Erodiert da nicht das Vertrauen in Recht und Gesetz?
Hier entlarvt sich die geballte Bigotterie und Doppelzüngigkeit des von Ihnen angesprochenen Personals, aus dem sich derzeit die politische Elite in der Bundesrepublik rekrutiert. Die eine Versammlung – „Black Lives Matter“ – ist politisch-korrekt, weil alle Teilnehmer angeblich nur eine bessere Welt im Herzen tragen, wohingegen die andere Demonstration – gegen die einschneidende Corona-Politik – politisch-unkorrekt und letztlich menschenfeindlich sei. Hinsichtlich der „Einhaltung von gesetzlichen Hygieneregeln“ lassen sich jedoch beide Gruppen sehr wohl vergleichen, ohne dass man sich dem Vorwurf eines „Whataboutismus“ aussetzen muss. Das Ergebnis ist, dass sich Teilnehmer beider Versammlungen nicht sonderlich um diese Vorgaben scherten. Bei den BLM-Happenings ist die Nichteinhaltung aber „schon okay“, während daraus bei den jüngsten Demonstrationen ein Skandalon für die Volksgesundheit gezimmert wird. Trotz allem müssen wir strikt zwischen Politik, Recht und Gesetz trennen: Mag vielleicht den maßgeblichen Politikern das Recht – auch mangels Fachkenntnis – zunehmend egal sein, so existiert es dennoch fort und es gibt verantwortungsvolle Richter, die darüber wachen. Mein Eindruck ist, dass immer mehr Bürger hier empfindsam unterscheiden.“
Das ganze Interview mit Philipp Bender gibt es in der Tagespost.