Bischöfe als Geschichtspolitiker

11. Mai 2020
Kategorie: Die Tagespost | Europa | Freiheit | Historisches | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Linkverweis

Wer schweigt, stimmt zu. Geht es nach dem jüngst erschienen Bischofswort zum 8. Mai, dann macht die Deutsche Bischofskonferenz genau von diesem Sprichwort Gebrauch: „Indem die Bischöfe dem Krieg kein eindeutiges „Nein“ entgegenstellten, sondern die meisten von ihnen den Willen zum Durchhalten stärkten, machten sie sich mitschuldig am Krieg.“ Es handelt sich um die radikalste und deutlichste Passage in dem gesamten Dokument. Dass sie in den Medien so begierig aufgenommen wurde, verwundert angesichts ihrer Griffigkeit nicht.

Dabei folgt der skandalös empfundenen Erklärung ein ganzes Kapitel, das sich bemüht, die Handlungen der Bischöfe in den historischen Kontext einzuordnen. Patriotischer Zeitgeist und eine gelähmte Bischofskonferenz sind dabei nur zwei Erklärungen. Lobend hervorzuheben ist die Deutlichkeit, mit der auf Stalin als Wegbereiter des Zweiten Weltkrieges verwiesen wird, die Rote Armee demnach kaum als „Befreier“ gelten könne. Es ist der stärkste Teil des Dokuments – schwächelt aber zugleich an jenen Stellen, wo „traditionelle“ Überzeugungen als Übel ausgemacht werden. Dass möglicherweise nicht nur Ideen der Vergangenheit, sondern prinzipiell politische Überzeugungen und Zeitgeist innerhalb der Kirche ein Problem sein könnten – daran scheitert das Bischofswort.

Der ganze Artikel bei der Tagespost.

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