Der Name der Rose lautet SPD. Emblematisch hat die SPD deutlich gemacht, dass das neue „Vorwärts“ nunmehr ein „Rückwärts“ ist. Die rote Rose überstrahlte den Parteitag. Ein sozialistisches Erinnerungsstück, das die Generation von Gerhard Schröder und „New Labour“ eingemottet hatte. Die Linke gratuliert, dass die SPD zur guten alten Zeit zurückgefunden hätte. Es sind vergiftete Wünsche. Auch der Wähler mit dem größten linken Herz kann seine Stimme nicht zwei Parteien geben.
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Harz IV entsorgt, Vermögenssteuer beschlossen, Erhöhung des Mindestlohns anberaumt – an diesem Parteitag hat die SPD ihre eigene Seele gestreichelt. Von einem Beschluss, die Große Koalition zu brechen, ist dagegen nichts mehr übriggeblieben. Kevin Kühnert hat offensichtlich anders entschieden. Der Juso-Chef ist die jüngste Graue Eminenz der Nachkriegsgeschichte. Ähnlich wie Sigmar Gabriel weiß Kühnert wie die Genossen ticken, ohne seine eigene Position zu gefährden. Gabriel trieb andere in die aussichtslose Bewerbung um das Kanzleramt, behielt dagegen die innerparteiliche Macht. Saskia Esken hatte vor ihrer eigenen Kandidatur bei Kühnert nachgefragt, ob er kandidieren wolle.
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