Bei der FAZ lesen wir einen langen, zugleich beeindruckenden Bericht über einen Aussteiger von Amnesty International, der Zweifel an seiner Organisation bekommen hat. „Idealismus ist blind für Kompromisse“ heißt es da im Text von Michael Martens, der John Dalhuisen begleitet.
Keine Zeit für Widerspruch: «Die Zeit» trennt sich im Streit von Thomas Fischer. Marc Felix Serrao dazu in der NZZ: Er war „der aufregendste freie Mitarbeiter der «Zeit». Keiner konnte so wortgewaltig austeilen. Keiner provozierte solche Debatten unter den Lesern. Dafür liebten sie ihn in Redaktion. Bis er an der Berichterstattung des eigenen Blattes etwas auszusetzen hatte.“
Einige erinnern sich mit Sicherheit an das Traktat über die Rechtspraxis des Mittelalters, die auf keinem Gottesrecht aufgebaut ist, sondern dem römischen justianinischen Codex. Ein göttliches Recht wie die Scharia hat dort nichts zu suchen. Allerdings könnte man sich manchmal wünschen, das kanonische Recht hätte eine größere Rolle gespielt, wenn dieses rationaler und mildtätiger ausfiel als das weltliche Recht. Mehr dazu hier.
Spannend: eine historisch-kritische Ausgabe des Korans von einem tunesischen Professor. Für uns Historiker hochinteressant. Im Westen. Denn ob das Buch die Wirkung haben wird, wie sie so manche aufgeklärte Demokraten erhoffen, wage ich zu bezweifeln.
Zuletzt: ich war mit Sicherheit nicht immer auf einer Linie mit Don Alphonso. Allerdings war er nun einmal die Größe im alternativen Medienspektrum, die er nun einmal war. Daran ändert sich nichts. Nun sind die FAZ-Blogs passé. Statt dies zu kommentieren, belasse ich es mit einem Zitat von seiner eigenen Seite, das mehr oder minder (und jetzt also doch!) mit meiner Meinung übereinstimmt:
„Mein Murlo ist allein in meinem Kopf, ich lasse es mit Worten entstehen, alles andere ist nur ein Server, dem es egal ist, ob dann eine fettkranke Asoziale aus der Unterschicht darauf schreibt, die Schirrmacher immer gehasst hat, nochmal ein Sprachverhunzer und FAZ-Stalker aus Genderistan, den man reinlässt, oder eben ich, und Server gibt es viele. Es geht alles mit grosser Gelassenheit weiter.“
Und jetzt? Die Welt hat ihn sich geschnappt. Bei der FAZ wird es wohl noch einige Zeit dauern um zu begreifen, was sie da getan hat.