Von 500 bis 3.000 Teilnehmern spricht die Welt bei der Kölner Demonstration „Nicht mit uns“, bei der Muslime ein Zeichen gegen Terrorismus setzen wollten. Dies ist eine ziemlich große Schwankung und bringt eine seltsame Teilnehmervermehrung fast biblischer Verhältnisse mit sich, wenn wir uns verschiedene Nachrichten ansehen.
Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, die Polizei hätte 200 bis 300 Teilnehmer gezählt. Reporter (!) dagegen rund 1.000.
In der FAZ sind es daher mehr als 1.000 Menschen, obwohl bis zu 10.000 angemeldet waren.
Der DLF nennt keine Zahlen, sieht eher, dass die geringe Teilnehmerzahl „Rechten nutzen“ könnte. Die Schuld träfe niemals nie Lamya Kaddor oder andere Organisatoren.
Der Focus will 2.000 Demonstranten gesehen haben, der Stern hingegen weiß von „Tausenden“ die bei der Demonstration dabei waren.
Beim Spiegel sind es „2.000 bis 3.000“ Menschen. Auffällig dabei: in der URL werden auch nur 1.000 Teilnehmer angegeben, und die Polizeimeldung, welche der Kölner Stadt-Anzeiger angibt, wird hier verzehnfacht (Polizeikreise gehen von 2.000 Personen aus). Zumindest toppt der Spiegel den DLF bezüglich der Erklärung des Flops: Schuld an allem sind – laut Augstein – die Deutschen.
Fotos, welche die Demonstration auf dem Heumarkt zeigen, lassen tatsächlich eher auf wenige hundert Teilnehmer schließen, von denen die Mehrzahl zudem eher „Freunde“ denn „Muslime“ waren.*
Bis 2003 lief im Fernsehen die „Presseschau“, die solcherlei Kuriositäten schnell durch Vergleich aufgedeckt hätte. Heute dagegen sind wir den Fake News direkt ausgeliefert.
Und unter maaslosen Gnaden wird es mit Sicherheit nicht besser.
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*Ich nehme damit Bezug auf den Untertitel der Demonstration. Der Löwe höhnt bekanntlich nicht.