Wie ein Staat sich feiert

So zelebrierte Italien seinen 150. Geburtstag im Jahr 2011. Wird man sich 2021 in Deutschland überhaupt noch des eigenen Geburtstags entsinnen?

4 Antworten

Pérégrinateur sagt:

12. Juni 2017 um 6:02 Uhr

Man wird sich an Wichtigeres erinnern.

Im Jahre 2021 wird sich nämlich zum dritten Mal der Beschluss des Bundestages jähren, das Gesetz der Schwerkraft weltweit völlig abzuschaffen, um die gesamte Menschheit endgültig von den so verderblichen Stürzen zu befreien. Der Beschluss der im Winter 2017 konstituierten schwarz-grünen Bundesregierung wird aber durch gänzlich unvorhersehbare Umstände leider noch nicht umgesetzt sein. Es heißt, Herr Altmaier solle zur Beschleunigung der Reform Antisturzdurchsetzungsminister mit Sondervollmachten werden.

Aus den Reihen der Grünen werden schon erste Stimmen laut, man müsse schon einmal mit Ausgleichszahlungen für die Hersteller von Fliegenden Teppichen im Nahen Osten beginnen, deren Geschäftsmodell durch unsere Politik rücksichtslos zerstört wird, weil andernfalls eine unbeherrschbare Wanderungsbewegung auf den Mond einsetzen wird, die wir der Frau im Mond, die nun endlich einmal gleichberechtigt genannt wird, nicht zumuten könnten.

Herr Gabriel versucht sich mit den Worten, der Mond sei seit Urzeiten geistiges deutsches Territorium und könne deshalb durchaus den Neusiedlern überlassen werden, vorsichtig ins Spiel zu bringen, wird aber daraufhin wegen revanchistischer Anwandlungen aus seiner eigenen Partei heftig kritisiert.

Frau Merkel kündigt eine Reise auf den Jupiter an, um ein Tauschgeschäft zuwege zu bringen: An Wasserarmut gewöhnte Neusiedler zur Kultivierung des Planeten gegen Wasserstoffexporte nach Deutschland zur Erleichterung der Dekarbonisierung. Es heißt aber, die Reise könne noch auf sich warten lassen, weil die Flugbereitschaft und die gesamte Bundeswehr nur noch drei Signalraketen im Bestand hat, die zudem nicht mehrstufenfähig sind.

Gegen die geplante Pipelinetrasse durch den Weltraum gibt es schon Einwände von der FDP und vor allem der neuen amerikanischen Regierung, weil sie zu nahe an Russland vorbei und nicht über den Mars führe, der in diesem Falle möglicherweise nicht mehr in die NATO eintreten wolle, was uns Angriffen vom Sirius aussetzen könne. Die Bundeskanzlerin verspricht persönlich eine nachträglich jederzeit beliebig verschiebbare Trasse.

Der Vorstandssprecher der BASF bietet an, wenn nur der Bund sich angemessen an den Investitionen beteilige, eigens ein neues Werk für einen als Hüllmaterial tauglichen Picowerkstoff zu erichten. Es handelt sich um Molyperkelin, einen revolutionären neuen Kunststoff, der umweltfreundlich und nachhaltig aus Wasserdampf und Luft allein erzeugt wird. Er sei deshalb von erstaunlich geringer Dichte, unerhört flexibel, gut zu verspinnen, in wenigstens dreischichtig gewebter Form sei er zudem beschussfest und lasse nur Partikel von unter Neutrinogröße durch.

Ulrich Christoph sagt:

12. Juni 2017 um 14:56 Uhr

Sollte die permanente Kanzlerin die Reise auf den Jupiter doch einmal antreten, bieten sich Gedenkinstallationen lebensgroßer Matroschkapuppenensembles (mit Raute) im Kanzleramt, auf der Regierungsbank und im Bonner Museum König an. Nach Ablauf von jeweils vier Jahren (= 1 Merkel) sind die Matroschkas unter gleichzeitigem Absingen der Nationalhymne durch den permanenten Kanzleramtsminister um jeweils eine Puppe zu entschachteln, nach Ablauf von 7 Merkel sind – diesmal zeitgemäß vollverschleierte – Nachfolge-Matroschkas (Raute wo?) an die Stelle der Urmerkel-Ensembles zu setzen. Sollte die Kanzlerin nach Ablauf weiterer 7 Merkel wider Erwarten nicht zurückkehren, ist wohl davon auszugehen, dass wir „es geschafft“ haben.

Lars sagt:

12. Juni 2017 um 15:57 Uhr

Na das wäre doch mal was, wenn der 2. September wieder ein Feiertag wird, aber so wie man derzeit mit der Bundeswehr umgeht ist es wohl schlecht bestellt um die Tradition im Lande.

Imrahil sagt:

12. Juni 2017 um 21:50 Uhr

Wieso bitte der 2. September? Was gibt es an einer siegreichen Schlacht in einem zugegeben Verteidigungs-, aber provozierten Krieg groß zu feiern, der dazu führte, daß Deutschland noch weiter von seinen authentischen Traditionen abgeschnitten, zumindest tendenziell einem französischen Zentralismus unterworfen, die Österreicher aus ihm hinausgeschmissen und der Rest, teilweise mit vorgehaltener Waffe, in ein Reich unter den preußischen Ursurpatoren gezwungen wurde, welches sich nach dem vorläufigen Ende militärischer Auseinandersetzungen nach außen als erstes daran machte, die hl. Kirche zu bekämpfen, und gut vierzig Jahre später es sich nicht nehmen ließ, aus einem österreichischen Grenzkonflikt einen Weltkrieg zu machen?

Also wenn einer den 10. August feiern will oder den 25. Dezember, gut da ist eh Weihnachten, oder den 2. Februar*, schön und gut, aber den 2. September? Muß nicht sein.

[* Laurentius, Weihnachten, Lichtmeß? Ja, aber da ich letzteres Datum sonst nicht zuordnen hätte können… gemeint ist:
10. August Sieg auf dem Lechfeld.
25. Dezember Kaiserkrönung Karls d. Gr.
2. Februar Kaiserkrönung Ottos d. Gr.]

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