Sonntagsschau (5/2)

5. Februar 2017
Kategorie: Sonntagsschau

Heute hat die Sonntagsschau nur einen thematischen Schwerpunkt, nämlich: Trump. Ein Addendum zum gestrigen Beitrag.

Daher zu Anfang ein gerechter Artikel der ZEIT (!) über den neuen US-Präsidenten, der sich Mühe gibt, die andere Seite zu sehen. Zuerst war man geneigt zu sagen: die Rückkehr des Qualitätsjournalismus. Ausgewogenheit. Sachlichkeit.
Nur wenige Minuten nach der Lektüre wurde ich eines besseren belehrt, als das Zeitmagazin Donald Trump persönlich antwitterte:

Nun ja. Jeder hat seine 15 Minuten Ruhm. Gorkow von der SZ, der hier als Gast für die ZEIT twittert, gehört wohl nach Ansicht der Baseler Zeitung ebenfalls zu jener Gruppe der Wahlleugner, die irgendwie nicht über das Geschehen am 9. und 10. November hinwegkommen.

Es wurde schon hier und anderswo vermutet, dass die Trump-Kritik aus dem deutschen Lager nicht nur moralisch-dünkelhaft fundamentiert sein kann. Trumps Wirtschaftsstrategie richtet sich nicht nur gegen China, sondern auch gegen die EU und damit: Deutschland. Mehr dazu in der Washington Post.

Innenpolitisch steht für die USA eine Steuerreform auf dem Programm, die diesseits und jenseits des Atlantiks für Aufregung sorgte. Hans-Werner Sinn erläutert in der Wirtschaftswoche, dass diese Pläne weniger schockierend, als vielmehr raffiniert seien.

Hätten Sie es gewusst, um was es bei der Resolution H. R. 590 geht? Ich auch nicht, bis ich einen Tipp von einem Twitterkollegen bekam, der mich auf diesen Blog verwies. Wieder wird ein deutsches Emotionsfeld von Trump rüpelhaft betreten: die Kernenergie. Die USA bekennen sich weiterhin zu der friedlichen Nutzung, aber auch dem Ausbau von Anlagen, Forschung und Entwicklung. Die Fusionskraft bleibt weiterhin das Ziel. Die Amerikaner haben zwar auf vielen Gebieten ihren historischen Vorsprung verloren, bleiben bei den Schlüsseltechnologien jedoch gegenüber dem chinesischen Konkurrenten hartnäckig.

Kennen Sie die Comicfigur Dilbert? Deren Schöpfer Scott Adams war einer der vielen Unterstützer von Trump, die man im Sturm von Hollywood und anderer Prominenz kaum wahrnahm. Auf seinem Blog stellt Adams fest:

But lately I get the feeling that Trump’s critics have evolved from expecting Trump to be Hitler to preferring it. Obviously they don’t prefer it in a conscious way. But the alternative to Trump becoming Hitler is that they have to live out the rest of their lives as confirmed morons. No one wants to be a confirmed moron. And certainly not after announcing their Trump opinions in public and demonstrating in the streets. It would be a total embarrassment for the anti-Trumpers to learn that Trump is just trying to do a good job for America. It’s a threat to their egos. A big one.

Hier der lesenswerte Gesamtartikel.

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