Assunta

15. August 2016
Kategorie: Europa | Gemälde und Fotographereyen | Historisches | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Italianità und Deutschtum | Venedig | Zum Tage

Mariä Himmelfahrt

Tizian, „L’Assunta“, 1516-1518.

„[…] nach kurzem Todesseufzer fährt Maria zum Himmel auf, um dort als Königin die Krone der ewigen Herrlichkeit zu erhalten. Dort, in den Strahlen des immerwährenden Lichts, erwartet Gott die Erwählte an der Schwelle zur Ewigkeit, welche als Boden die Sphären und als Dach die Schönheit des Empyräums hat, umgeben von den Himmelsgeistern und begleitet von der Musik seliger Sänger. Liebkost von sanftem Windhauch, geschmeichelt von der Sonne, mit der Natur als Dienern und auf einer leuchtenden, von zarten Kindern erhobenen Wolke, schlägt Maria die glückseligen Himmelswege ein; und umso majestätischer ist das Gespränge, als ihr der von zwei Engeln gehaltene Ewige Vater begegnet.“

Wer einmal in der venezianischen Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari war, dürfte um dieses größte Altarbild der Lagunenstadt (und dem größten – im Sinne der Dimension – Gemälde des Künstlers Tizian) nicht drumherum gekommen sein. Das Werk gilt bis heute als das, welches Tizians Ruf als einer der bedeutendsten Künstler seiner Zeit fundamentierte. Bei der Vorstellung des Bildes sollen Anwesende in spontane Lobpreisungen verfallen sein. Das Bild prägte Mariendarstellungen, insbesondere die der „Maria Assunta“ auf Jahrhunderte. Selbst die tonangebende Enzyklopädie kommt nicht umhin, dazu einen ausladenden Artikel zu besitzen.

Teilen

«
»