In Zeiten, in denen von der Kanzel herab vor „braunen Rattenfängern“ gewarnt wird; in denen man von einer „ganz bestimmten Partei“ in der Predigt hört, die Hass sät und Schwarz-Weiß-Denken bediene; in welcher Pfarrer die schlimmen Kommentare auf Facebook geißeln, und die Pressefreiheit loben, weil ja so viele gute Medien über das Geschehen neutral berichteten; in welchen innerhalb eines 1.000 Jahre alten Gotteshauses man vor Ozonloch und Klimawandel warnt; in welchen man sich also als Geistlicher bemüßigt fühlt, am Hochfest des Heiligen Geistes oder Mariä Lichtmess dem Zeitgeist und den politischen sowie medial Etablierten nachzureden, und vom allumfassenden Hass zu sprechen, welcher im Tod eines 17jährigen in unserer Stadt mündete (freilich, ohne auf den Täter einzugehen, denn das könnte ja Wasser auf den Mühlen der Falschen sein); in welchen man von der „Angst vor der Veränderung“ spricht, sowohl demographisch, als auch kirchlich, welche die Menschen in die Arme der Demagogen triebe – obwohl all diese Worte selbst das Zeugnis einer Angst vor Veränderung sind; also, in diesen Zeiten, in denen man Sonntags eher der Welt als der Heimat zu dienen scheint…
… bleibt mir nur, darauf zu verweisen und das zu tun, was wohl auch Guareschi empfohlen hätte.
Maria ist und bleibt unpolitisch. Was ist mit ihrem Sohn und seiner Kirche? Warum sind Hassposts auf Facebook gleichsam wichtig wie ein Toter in Bad Godesberg und sogar wichtiger als das, was im Nahen Osten passiert? Und wieso scheint der Hass einer „bestimmten Partei“ eine wichtigere Qualität zu besitzen, als jener einer ganz bestimmten Religion?
Der Löwe kann sich nur mit den Tatzen an die Mähne fassen.