»Ihr Verhalten ist unlogisch«, sezierte Sam.
»Fängt das wieder an.«
»Erstens«, schnippte die Amerikanerin mit dem Finger, »werfen Sie jedem Barbarei vor, der einen Raffael von einem Caravaggio nicht unterscheiden kann; aber in diesem Fall wären Sie ja der Barbar, weil Ihnen die Kunst nichts sagt und Sie Ihr keinen Wert zumessen.«
»Mir ist die Richtung, in die dieses Gespräch geht, bereits jetzt zuwider…«
»Zweitens«, unterbrach sie Italo charmant, »weiß ich, wie sehr Sie dem Gedanken der Dekadenz und der Bellepok…
»Belle Époque.«
»… anhängen, in der dieser Stil seinen Höhepunkt hatte. Also machen Sie mir nicht vor, dass Sie so viel Abneigung dagegen besäßen, nur um das Bild eines Renaissancemenschen zu wahren. Drittens«, betonte Sam, »können Sie mir nicht vormachen, an Studentinnen Gefallen zu finden, die eine Kunstrichtung bevorzugen, die Sie angeblich so grundsätzlich verabscheuen.«
Italos Mund verformte sich zu einem ausdruckslosen Schlitz.
»Ich hätte Sie auf dem Hotelzimmer einsperren sollen.«
Vor seiner Nase klimperte es. Zwischen dem Mittel stach Sams breites Grinsen hindurch.
»Wie dumm, dass ich die Schlüssel dabei habe.«