Es hätte erheblich früher passieren dürfen; aber da für mich selbst die Geschichte dieses Diariums erst mit dem April 2015 beginnt – davor habe ich diese Seite regelrecht verwahrlosen lassen – bin ich recht zufrieden mit diesem Zwischenergebnis. Ob ich es weiterhin schaffe, bei den nahezu täglichen Einträgen zu bleiben, ist dagegen fraglich; aber drei Beiträge pro Woche sollten weiterhin möglich sein. Nach Monaten habe ich etwa mein Tempo gefunden, und hoffe, dass dies auch im wahrsten Sinne ein „Diarium“ bleibt, also ein Bericht über Ereignisse, die mich gerade beschäftigen; gespickt mit dem ein oder anderen literarischen Erzeugnis, um die Sache abzurunden.
Dass es mit letzterem derzeit vielleicht nicht optimal, aber auch nicht schlecht läuft, erkennt man vermutlich an den immer wieder eingestreuten Euganeischen Anekdoten, an denen ich derzeit als Sammelband arbeite. Ein Drittel dieses Projektes sehe ich als abgeschlossen an; Ende November, Anfang Dezember dürfte ich diese Zwischenarbeit beendet haben. Zur Beendigung des „Seelöwen“ bin ich leider immer noch nicht gekommen, aber ich vermute, dazu muss es Sommer und ich am Gardasee sein (also eher ein Projekt für den nächsten Italienzug). Daneben liegen noch viele andere Stellen brach, die der Kometeneinschlag des Caravaggioduftes zur Seite sprengte.
An der Front des letzteren tut sich bisher noch wenig; nicht einmal eine Absage ist bisher eingetrudelt (vermutlich bin ich selbst derer nicht mehr würdig). Einen Monat nach der Vollendung spüre ich jetzt endlich die gewohnte Leere und das Heimkehrwollen in diese von mir verlassene Welt aus Action, Mythos, Kunst und natürlich dem Aufeinanderprallen Sams und Italos. Insbesondere, wenn ich es mal wieder nicht ganz so genau mit der Straßenverkehrsordnung nehme, und der Bass in den Lautsprechern dröhnt. Monatelang daran gewöhnt, jeden Abend zu schauen, wie die Geschichte weitergeht – ähnlich einer allabendlichen Serie, die man früher einschaltete – erscheint das Ende dieses Rituals immer grotesker.
Das ist eine durchaus positive Sache. Nach schlechten Erfahrungen sehnt man sich bekanntermaßen nicht zurück.