Er bereitete dem Italienischen den Weg

1. Juni 2021
Kategorie: Dante | Die Tagespost | Europa | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Italianità und Deutschtum | Medien | Mittelalter

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Das Projekt orientiert sich an den „Parole di Dante“, die im Dante-Jahr täglich von der Accademia della Crusca – der italienischen Sprachgesellschaft – vorgestellt, vertieft und im Internet geteilt werden. Welchen Einfluss diese „Dantismen“ bis heute haben, zeigen bereits einige geflügelte Worte der italienischen Sprache; wenn etwas „Arterien und Venen zittern“ lässt (fa tremar le vene e i polsi), dann ist dies eine Übernahme aus dem ersten Gesang, in dem Dante in Todesangst vor den drei Tieren flieht und bei Vergil Schutz sucht. Aus dem dritten Gesang stammen gleich mehrere Bonmots: das berühmte „Lasciate ogne speranza“ (Lasst alle Hoffnung fahren) hat heute selbst im Deutschen Bekanntheit erfahren.

Anders sieht es mit dem Vorwurf aus, „ohne Schande und ohne Lob“ zu sein (sanza ’nfamia e sanza lodo). Dante verwendet diese Schmähung für jene Seelen, die ihr Leben lang sich weder zum Bösen noch zum Guten bekennen wollen, und als laue Geister selbst dem Teufel missfallen. Sie werden von Insekten in einem Trakt vor der eigentlichen Hölle gepiesackt; ihr berühmtester Vertreter ist der Papst Coelestin V., der 1294 abdankte. Ebenfalls auf diese Stelle bezogen ist der Ausspruch „non ragioniam di lor, ma guarda e passa“ (Wir kümmern uns nicht um sie, sondern schauen und gehen weiter), dem die deutsche Wendung, jemanden „nicht einmal zu ignorieren“, am ehesten entspricht. Dass etwas „notizwürdig“ sei (degno di nota) verwendet Dante figurativ als erster in der italienischen Sprache.

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Der ganze Artikel bei der Tagespost.

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