Wie BigTech die öffentliche Meinung manipuliert

7. November 2020
Kategorie: Die Tagespost | Freiheit | Linkverweis | Medien

Pest, Krieg, Hunger und Tod sind von gestern. Geht es nach dem Ökonomen Scott Galloway, dann sind Google, Facebook, Amazon und Apple die „Vier Reiter“, mit deutlicher Anspielung an die Apokalypse. Hatte die US-Wahl 2008 noch im Zeichen des beginnenden Wahlkampfes im Internet gestanden, so bildet der US-Wahlkampf im Jahr 2020 eine weitere Zäsur: Keine andere US-Wahl hat bisher die Möglichkeiten von Manipulation, Parteilichkeit und Macht jener „Big Tech“-Konzerne aufgezeigt, die als soziale Plattformen und Suchmaschinen nicht nur als Informationsquelle dienen, sondern zugleich über das größte Archiv personalisierter Daten der Menschheitsgeschichte verfügen. Die Causa der Informationsgiganten weckt düstere Ahnungen in der amerikanischen Seele: Im industriellen Zeitalter waren es die Trusts von Öl, Stahl und Kohle, welche den demokratischen Gedanken untergruben, im digitalen Zeitalter sind ihre Pendants folgerichtig im Internet verortet. Der Ruf nach Zerschlagung wird lauter, zwei Wochen vor der US-Wahl reichte der US-Justizminister William Barr eine Kartellklage gegen Google ein.

Symptomatisch zeigte die Internetplattform Twitter ihre Macht, als sie einen Tweet von Präsident Donald Trump in der Wahlnacht als „irreführend“ kennzeichnete – und ausblendete. Die Spannungen zwischen Trump und seinem Social-Media-Sprachrohr haben massiv zugenommen. Nicht nur Trump, sondern die gesamte Republikanische Partei beklagt, dass Medienseiten konservative Ansichten zensierten; laut einer Studie aus dem August sind 90 Prozent der Republikaner davon überzeugt. Interessanterweise teilen 59 Prozent der Demokraten diese Beobachtung. Kurz vor dem Wahltag entzündete sich die Diskussion um die „Bias“ von Big Tech an einem Artikel der New York Post, der über mutmaßliche Verstrickungen von Präsidentschaftskandidat Joe Biden in der Ukraine berichtete. Der Artikel wurde auf Twitter und Facebook an seiner Verbreitung gehindert, die NYP blieb zwei Wochen aus ihrem eigenen Account ausgesperrt. Der Vorfall führte zu einer nationalen Debatte, die bis heute anhält.

Viele konservative Politiker und Wähler fühlen sich bestätigt, dass die Internetriesen ihre Macht parteipolitisch missbrauchen. Der Senat führte eine Anhörung der drei Vorstandsvorsitzenden Sundar Pichai (Google), Mark Zuckerberg (Facebook) und Jack Dorsey (Twitter) hinsichtlich der Zensur durch Internetgroßunternehmen durch. Dabei ging der republikanische Senator Ted Cruz den Twitter-Chef direkt an: „Mr. Dorsey, wer zur Hölle hat sie gewählt und mit der Aufgabe betraut, darüber zu verfügen, über was die Medien berichten dürfen und was das amerikanische Volk hören darf?“ Dorsey reagierte in der Manier einer Beschwerdebehörde: „Ich habe die Einwände gehört und nehme sie zur Kenntnis.“

[…]

Der ganze Artikel bei der Tagespost.

Teilen

«
»