Racketes Erbe

2. Juni 2020
Kategorie: Europa | Freiheit | Italianità und Deutschtum | Linkverweis | Medien

Folter, sexuelle Gewalt, Beteiligung an kriminellen Vereinigungen, Menschenhandel und Mord: Die Liste der Vorwürfe ist lang. Ein Gericht in der sizilianischen Stadt Messina hat drei Einwanderer deswegen zu jeweils 20 Jahren Haft verurteilt. Bei den Männern handelt es sich um einen 22 Jahre alten Guinesen und zwei Ägypter im Alter von 24 und 26 Jahren. Sie waren am 16. September vergangenen Jahres in einem Aufnahmelager von Messina aufgegriffen worden. Ihre Einreise hat jedoch eine delikate Hintergrundgeschichte: Die drei Männer kamen an Bord der „Sea-Watch 3“ der deutschen Kapitänin Carola Rackete.

Der Fall bricht alte Wunden auf. Die deutsche Skipperin hatte sich in einer spektakulären Aktion gegen die Anweisungen der Hafenbehörden gestellt und ein Boot der Finanzpolizei gerammt. Der Vorwurf, sich gegen Recht und Gesetz zu stellen, und insbesondere die Autorität des italienischen Nationalstaates zu mißachten, wurden bereits damals laut. Rackete hat außerdem ihren Kontrahenten Munition geliefert, die behaupten, die Nichtregierungsorganisationen brächten Kriminelle nach Italien.

Während das Innenministerium den Fall nicht weiter kommentiert, meldet sich Ex-Innenminister Matteo Salvini (Lega) umso lauter. „Das sind die schönen ‘Schätze’, die von der Schiffsrammerin nach Italien gebracht werden, dem Idol der Linken“, höhnt der Lega-Chef. „Natürlich werdet ihr bei TG1 (der italienischen „Tagesschau“, Anm. JF) nichts davon sehen.“ Salvini galt mit seiner damaligen Devise der „geschlossenen Häfen“ als eigentlicher Gegenspieler Racketes.

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