Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn (* 31. Juli 1909 in Tobelbad, Steiermark; † 26. Mai 1999 in Lans, Tirol) schrieb in den „rechtgestellten Weichen“ folgende Auflistung nieder:
1. Materialismus – ökonomischer, biologischer, soziologischer Natur.
2. Messianische Rolle einer Gruppe – Volk, Rasse, Klasse.
3. Zentralismus. Unterdrückung lokaler Verwaltungen, Eigenarten etc.
4. Totalitarismus. Alle Lebensbereiche von einer Doktrin durchdrungen.
5. Gewalt und Schrecken anstelle von Autorität, einer endogenen Kraft.
6. Ideologischer Einparteienstaat.
7. Völlige, staatliche Kontrolle von Erziehung und Unterricht.
8. „Sozialismus”: Gegenteil von Personalismus.
9. Versorgungsstaat von der Wiege bis zum Grab.
10. Militarismus, nicht Bellizismus.
11. Starre Staatsideologie mit „Feindbild”.
12. Antimonarchisches Führerprinzip. Der Führer, Duce, Vozdj verkörpert das Volk. Er ist nicht Vater sondern Bruder – Big Brother!
13. Antiliberalismus. Freiheitshass.
14. Antitraditionalismus. Man kämpft gegen die „Reaktion”.
15. Expansionsstreben als Selbstbestätigung.
16. Exklusivismus: Keine anderen Götter werden geduldet.
17. Ausschaltung der Zwischenkörperschaften, der „corps intermediaires”.
18. Gleichschaltung der Massenmedien.
19. Abschaffung oder Relativierung des Privatbesitzes. Falls letzterer nominell bleibt, gerät er restlos unter Staatskontrolle.
20. Verfolgung, Knechtung oder Kontrolle der Glaubensgemeinschaften.
21. „Recht ist was dem Volke nutzt, der Partei nutzt!” Partijnost
22. Hass auf die Minderheiten.
23. Verherrlichung der Mehrheit und des Durchschnitts.
24. Glorifizierung der Revolution, des „Umbruchs” etc.
25. Plebejismus: Kampfansage an frühere Eliten.
26. Jagd auf „Verräter”. Wut auf die Emigranten.
27. Populismus und Uniformismus: Volksempfänger, Volkswagen, Volksdemokratien, Volksgerichte etc.
28. Berufung auf das demokratische Prinzip.
29. Ideologische Wurzel in der französischen Revolution.
30. Dynamischer Monolithismus: Staat, Gesellschaft, Volk werden eins.
31. Koordination durch Schlagworte, Gedichte, Lieder, Symbole, Redewendungen, Klischees.
32. Einsetzung von Säkular-Riten als Religionsersatz.
33. Der Konformismus als Existenzprinzip. „Gleichschaltung”.
34. Anfeuerung von Massenhysterien.
35. Technologisierter Herrschaftsmodus.
36. Freiheit – vom Gürtel abwärts.
37. Alles für den Staat, alles durch den Staat, nichts gegen den Staat.
38. Politisierung des gesamten Lebens: Kinder, Touristen, Sportler, Erholung als Objekte.
39. Nationalismus oder Internationalismus gegen Patriotismus.
40. Kampf gegen außerordentliche Menschen, gegen „Privilegien”.
41. Totalmobilmachung des Neids im Interesse von Partei und Staat.
Was ist „rechts”?
Das Fehlen oder das Gegenteil dieser Prinzipien; vergessen wir dabei ja nicht, dass Extreme sich nie berühren. Da stehen wir vor einem sehr beliebten, und daher schon überaus idiotischen Klischee. Als ob extrem groß und klein, kalt oder heiß oder das Leben in Rumänien und in Liechtenstein einander ähnlich wären. Halten wir uns auch vor Augen, dass politische Parteien selten eindeutig rechts oder links stehen. Sie sind mixta composita und neigen oft lediglich mehr in die eine oder in die andere Richtung.