Bassam Tibi hat Glück. Liest man seinen Artikel über die Feinde Europas in der Basler Zeitung, bemerkt man merkwürdige Parallelen bezüglich gleichlautender Aussagen von Vertretern jener neuen faschistischen Bedrohung aus den Reihen der Neuen Rechten, vor deren Machtergreifung jeden Tag in den Quantitätsmedien gewarnt wird. Noch scheint aber keiner mit ähnlichen Vorwürfen gegenüber Tibi hervorgerückt zu sein …
Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: hier noch mal Vera Lengsfeld zu den Bemühungen der Landesregierung, ein Wahlrecht für alle zu etablieren.
Maximilian Krah führt aus, auf wie vielen Ebenen Merkels denkwürdiger Satz – nämlich, dass jeder der hier lebe, Volk sei – falsch ist.
Stefan Zweig hat letztes Jahr dieses Diarium mehrmals geziert. Da eine Würdigung zu dessen Todestag ausblieb, überlasse ich dem Penseur das Wort.
Einer der interessantesten und heitersten Artikel der letzten Woche war auf kath.net zu lesen, wo Prälat Imkamp im Interview kräftig austeilte. Auch Nichtkatholiken lesen hier einige Schmankerl:
kath.net: Welchen Fastenzeitvorsatz würden Sie besonders der katholischen Kirche in Deutschland wünschen?
Imkamp: Auch da sollte man eher klein anfangen, z.B. Sendepause für kath.de und katholisch.de.; Schweigeexerzitien (40 Tage!) für alle Angestellten des Sekretariats der deutschen Bischofskonferenz, 40-tägiges Schweigen über Wiederverheiratete-Geschiedene in der katholischen Kirche, Öffentlichkeitsaszese für alle Theologieprofessoren (gerne auch ökumenisch), aber auch für alle Wohlfahrts- und Akademiedirektoren.
[…]
Imkamp: Pressefreiheit erkennt man an Meinungsvielfalt, die gibt es in Sachen Trump wenigstens im deutschen Sprachraum wohl eher weniger. Von der Titelseite über Feuilleton, Wirtschaft bis zu Sport und Mode kommt keine Sparte ohne Trump-Bashing aus. Und zwar von der TAZ bis zur FAZ!
Dazu gesellen sich dann noch die hochsubventionierten Mainstreammedien des Akademie- und Rätekatholizismus. Das hat manchmal durchaus Satirecharakter, wenn etwa der Stadtdekan von Brakelsiepen erklärt, er werde sehr genau darauf achten, ob Trump sich an die Menschrechtskonvention hält (Das Beispiel ist fiktiv, dieser Ort hat keinen Stadtdekan).
Da wird die böse und oft ungerechte Bezeichnung „Lügenpresse“ schnell zur Verharmlosung. Denn es ist viel schlimmer: die glauben tatsächlich was sie (ab-) schreiben. Das Thema in seiner ganzen Komplexität sollten wir den amerikanischen Bischöfen bzw. ihrer Konferenz überlassen.
Wenn Sie übrigens gedacht haben, der Löwe sei besonders lutherkritisch, so verweise ich auf diesen Artikel in der Tagespost. Im Vergleich dazu erscheinen meine Traktate handzahm.
Zuletzt – passend dazu! – das Fundstück. Dieser Luther-Fluch-Generator verwendet alle jemals von Luther losgelassenen Schmähungen in farbenreicher Auswahl. Wenn Sie sich jemals vom Reformator beleidigen lassen wollte, dann ist das Ihre Chance!