Ist Kardinal Marx jetzt auch ein „Radikaler“?

6. Februar 2016
Kategorie: Alltägliche Gedankenstreifzüge | Europa | FAZ-Kritik | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Ironie | Medien

Immer noch steckt mir dieser Bednarz-Artikel in den Knochen, da kommt plötzlich der Chef der deutschen Bischofskonferenz – Kardinal Reinhard Marx – mit einer unverhofften Wende: man könne nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen. Das heißt übersetzt: wir brauchen eine Grenze. Von „Vernunft“ ist da die Rede.

Interessant. Vor einiger Zeit (sprich: Stunden) galt man noch als Dunkelkatholik, wenn man so etwas öffentlich auszusprechen wagte, selbst in der sonntäglichen Predigt durfte man sich so einiges anhören. Nun hat Barmherzigkeit also Grenzen. Von Elsa bleibt mir das Zitat Mutter Theresas in Erinnerung, dass man, wenn man bereits ein Haus mit zwanzig Sterbenden voll hätte, und diese zwanzig Betten belägen, man nicht noch weitere aufnehmen könne.

Doppelt Interessant: diese Wende geht einher mit der sich langsam abzeichnenden Umkehr auf politischer Ebene. Und ich dachte bisher, nur die evangelische Kirche sei völlig auf Staatslinie. Tja, man lernt nie aus.

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