Lernt der Löwe endlich fliegen?

1. Dezember 2015
Kategorie: Allgemein | Caravaggioduft | Die Euganeischen Anekdoten | Giovannino Guareschi | Hintergrund und Schreibarbeit | Persönliches

Ich habe diesen Beitrag bereits vor etwas längerer Zeit abgefasst, damit sich nicht alles zerstreut, was mich gerade umtreibt. Es tut sich derzeit bei mir schriftstellermäßig einiges; und der November war ein sehr bewegter Monat.

Zuerst einmal bin ich sehr glücklich mit den vielen Details, die für diese Seite endlich angepasst wurden; darunter die Kommentarfunktion, aber eben auch die Traktate und nicht zuletzt die richtige Internetadresse. Es fühlt sich alles deutlich runder an. Einzig die Seite mit den Links muss sich etwas füllen – und natürlich auch die Kategorie Bücher.

Womit wir beim Thema sind.

Ad primum: Die Euganeischen Anekdoten. Heute erscheint dieser kleine Sammelband von Anekdoten, Geschichten und Erzählungen. Einhundert sollen es sein, daher auch der passende Titel „Dekahoron“ – Zehn-Stunden-Buch. Es ist mein ambitionslosestes Werk in den letzten zehn Jahren. Ich wollte vor allem die vielen Dinge, die ich gerade im Kopf habe, etwas loswerden und ordnen. Ein Sammelband, der ein kleines Dekameron sein könnte – eine Hommage an Boccaccio – wollte ich schon immer machen. Es ist nichts Atemberaubendes, aber die eine oder andere Anekdote empfinde ich als gelungen. Und: die zehn Stunden behandeln die Themen, die mir am meisten auf der Seele brennen und mein kreatives Schaffen bewusst oder unterbewusst bestimmen. Es gibt Schnittmengen zu allen Bereichen meines Lebens und Schaffens. Kurz: alles, was mir irgendwie wichtig ist, hat Eingang gefunden. Hoffe ich zumindest. Von Beethoven und Machiavelli, Venedig und Wahrheit bis hin zu Seitenauftritten bekannter und (noch) unbekannter Romanfiguren.
Mehr dazu steht noch im anderen Beitrag.

Ad secundum: Anekdotenersatz. Ich will diesen Monat daher einem meiner Vorbilder widmen, in mehrfacher Hinsicht. Kleine Erzählungen hat der Mann auch geschrieben und zu Bänden zusammengefasst. Die Tragik liegt darin, dass er keine Anerkennung bei Literaten fand, das Volk ihn aber liebte. Ich spreche von Giovannino Guareschi, dem Mann aus der Padana. Der Vater Don Camillos und Peppones ist für mich ein Beispiel der Italianità schlechthin. Und in einigen Beiträgen möchte ich zeigen, wie sein Leben mit seinem Werk zusammenhängt – und letzteres nicht so naiv ist, wie man ihm oft vorwirft. Gerade die Advents- und Weihnachtszeit verbinde ich mit den Filmen, in denen Fernandel und Gino Cervi die Hauptrollen spielen. Guareschi ist ein unterbewerteter Humanist, der etwas Beachtung verdient.

Ad tertium: Caravaggioduft. Ich bin es nicht mehr gewöhnt, dass man Interesse an dem hat, was ich tue. Was derzeit passiert, wollte ich am ersten Tag nicht realisieren. Ich will es immer noch nicht. Ich glaube immer noch, dass ich – wie so oft – nur davon träume, dass das gerade passiert, was da im Gange ist. Ich habe mir die Hoffnung abgewöhnt. Den Glauben habe ich behalten, aber die Hoffnung, die habe ich abgewürgt. In zehn Jahren war etwas anderes nicht möglich. Sie hat mich zu viel leiden lassen. Womöglich lässt sie mich wieder leiden, weil ich sie gerade unterbewusst wieder zulasse. Daher will ich hier nichts äußern, weil so vieles im Argen liegt, und ich niemanden enttäuschen möchte; mir liegen große Ankündigungen nicht.
Ich kann nur beten, dass der Löwe fliegen lernt.

Teilen

«
»