Das Kreuz mit Söder

7. Oktober 2020
Kategorie: Die Tagespost | Ich bin Guelfe, ich kann nicht anders | Ironie | Linkverweis | Machiavelli

„Dass Konservative verteidigen, was sie einst bekämpft hätten, ist ein alter Vorwurf. Dass Konservative das bekämpfen, was sie vorher verteidigten, kommt dagegen erst seit jüngster Zeit vor. „Manches würde ich anders machen, gerade auch in der Form“, sagt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in einer neuen Biografie der beiden Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer. Konkret meint Söder den Kreuzerlass von 2018: Der evangelische Franke war es selbst gewesen, der mit der Idee voranging, dass im Eingangsbereich jeder Landesbehörde ein Kruzifix hängen sollte.
Es war ein Kulturkampf mit umgekehrten Rollen. Ausgerechnet die Kirche stellte sich mit Reinhard Kardinal Marx quer. Die bewusste Verwendung des Kreuzes als kulturelles, identitätsstiftendes, sowohl zivilisatorisch-abendländisches wie landsmannschaftlich-bayerisches Übersymbol war auch eine Ansage gegen politische Kreise, die Patriotismus und konservative Geschichtspolitik allein für sich vereinnahmen wollten.
[…]
Söders Reue ist nicht nur eine Absage an eine konservative Identitäts- und Geschichtspolitik. Sie ist auch die Aufgabe der Rückgewinnung derjenigen, die entweder zur AfD abgewandert sind oder sich aus Unzufriedenheit zurückgezogen haben. Es ist kein Zufall, dass Söder im selben Zug betont, es sei ein Irrglaube gewesen, man könnte Wähler von der AfD zurückholen. Die CSU dürfe sich nicht „auf das Konservative verengen“, Bayern sei ein „liberal-konservatives“ Land, so der Ministerpräsident.“

Der ganze Artikel bei der Tagespost.

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