Das Schicksal heißt „Gregoretti“. Zumindest für den italienischen Ex-Innenminister Matteo Salvini. In seiner Amtszeit sorgte der Lega-Chef mit seinem rigiden Kurs der „geschlossenen Häfen“ in ganz Europa für viel Lob und Kritik. Im Juli 2019 setzte er ein Boot der Küstenwache, eben jene „Bruno Gregoretti“, fest.
Vier Tage harrten 131 Migranten an Bord aus. Erst, als andere EU-Mitgliedsstaaten sich bereit erklärten, diese unter sich aufzuteilen, durfte das Schiff im sizilianischen Augusta anlegen. Der Fall schaffte es schon damals in die Schlagzeilen – und fällt Salvini jetzt auf die Füße.
Dem „Capitano“ soll der Prozeß gemacht werden. Die Staatsanwaltschaft Catania hat bereits im Dezember Anklage gegen Salvini erhoben – wegen Freiheitsberaubung und Amtsmißbrauch. Am vergangenen Mittwoch hat der Senat dann den Weg für ein solches Verfahren freigemacht und dem 46jährigen die Immunität entzogen.