Zuerst ein Artikel von Vera Lengsfeld. Der Beitrag ging unter, da wir uns auf die Trumperei fixierten. Dennoch ein Dokument mit Sprengkraft, welches hier die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin genauer untersucht. Der Integrationsgipfel verkommt zum Staatsstreich, wenn Migranten nicht nur komplett gleichgestellt werden, sondern alle Privilegien und Rechte erhalten wie jene Leute, die jahrzehntelang in die Sozialsysteme eingezahlt haben – und das ist nur der Anfang. Lesen Sie selbst.
Merkel tritt erneut an. Wir werden uns damit noch genauer beschäftigen. Cora Stephan beleuchtet kritisch den Auftritt bei Anne Will und kommt zum Schluss: die Kanzlerin befindet sich im Ich-Modus.
Kritischere Töne wieder einmal aus der Schweiz, und wieder einmal aus der Basler Zeitung. Jörg Baberowski seziert die Kultur des politisch Korrekten, welche der Traum des linksliberalen Milieus ist, der Meinungsfreiheit hingegen zuwiderläuft.
Anscheinend gibt es bei der FAZ immer noch eine Clique von Widerständlern. Dass dieser kleine Kommentar nahezu untergeht, ist deswegen auch ein Symbol, man muss nach ihm suchen und er ist kurz. Marc Felix Serrao nennt den Begriff „postfaktisch“ ein Gift.*
Haben Sie es mitbekommen? In der Edeka-Werbung stecken Nazi-Codes. Kein Witz! Weil da zwei Kennzeichen mit MU-SS und SO-LL existieren (die natürlich keinerlei Verbindung zum Spot haben könnten) und die Zahl 420 umgedreht den Führergeburtsag symbolisiert, phantasiert sich eine Experten-Expertin eine Unterwanderung durch subversive neonazistische Elemente zurecht. Ich hätte dergleichen hier in einer Satire wiedergeben können, aber die Kollegin Diouf von den angeschlossenen rechtskatholischen Anstalten macht das deutlich besser.
Bleiben wir bei verwirrten Frauen und bösen rechtskatholischen Ansichten – so etwa die Einstellung zur Abtreibung. Blöd nur, dass alle Päpste des letzten und laufenden Jahrhunderts sich dazu klar positioniert haben, und der Schutz des ungeboren Lebens eigentlich Konsens von links- bis rechtskatholisch und unter- bis oberkatholisch sein sollte. Tobias Klein und Claudia Sperlich gelangen bei einer reichlich – sagen wir – bemerkenswerten Veranstaltung von Feministen, die Gott mit „sie“ titulieren und das Vater unser deswegen kreativ abhandeln, in den gesinnungsideologischen Sog von Elementen, die nicht davor zurückschrecken, abweichende Meinungen niederzubrüllen, und Abweichler als „Hetzer“ zu verunglimpfen. Überspitzt: Sitten wie bei der AntiFa, sieht man von der Gewaltanwendung ab. (Der Vergleichsartikel von Sperlich findet sich hier)
Das Feuilleton bereichert diese Woche der Penseur mit dem „letzten Kaiser“. Vor hundert Jahren starb Franz Joseph. Eine Würdigung, die Seine Majestät sicherlich mit „Es hat mich sehr gefreut“ entgegengenommen hätte.
Überdies: wenn Sie sich einmal gefragt haben, was an James Bond katholisch ist – Stefan Ahrens gibt auf dem Cathwalk dazu eine Antwort.
Zuletzt, zur Aufheiterung: das Fundstück. Nigel Farage soll Botschafter für das UK in den USA werden. Trump hat ihn bereits gelobt. Der Löwe meint: da kommt zusammen, was zusammen gehört, und eine Win-Win-Situation für alle ist es sowieso. UKIP-Gegner bekommen ihren Faragexit, und der Rest dieses romantische Video:
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*Ich wurde darauf hingewiesen, dass der Artikel ursprünglich in der Tat im Wirtschaftsteil ganz oben erschienen ist. Bei Abfassung des Eintrags war dies nicht mehr der Fall; daher meine Spitze nicht zu ernst nehmen.