Im Nahen Osten gibt es ein märchenhaftes Land, das…
Ad primo: Den Islamischen Staat unterstützt, indem es
– monatelang die Grenzen für Terroristen offen ließ, gleich ob vom Ausland nach Syrien einreisend, oder aus Syrien vor Regierungstruppen flüchtend;
– von Dschihad-Öl aus Raqqah, Deir ez-Zor und Mossul profitierte, da dieses auf dem internationalen Markt auf Ramschniveau wiederum als „eigenes“ Öl deklariert werden konnte, was zu einem beschaulichen Einkommen beiderseits führte;
– dem Massaker und Verteidigungskampf in Kobane seelenruhig zusah, und kurdische Unterstützung in jeder Hinsicht am Eingreifen hinderte;*
– vornehmlich nie einen Kriegsgrund gegen die Islamisten suchte, sondern
Ad secundo: Als Möchtegernhegemon auftritt, und dafür überall zündelt
– mag es gegen die syrische Regierung sein, durch den Abschuss syrischer Flugzeuge in angeblich türkischem Luftraum;
– mag es gegen die Russen sein, durch den Abschuss russischer Flugzeuge in angeblich türkischem Luftraum;
– oder mag es durch die Androhung eines Einmarsches in Territorium des Nordiraks oder Nordsyrien sein, weil dieses märchenhafte Land
Ad tertio: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker mit Füßen tritt, insbesondere in Bezug auf das kurdische Volk
– das immer noch nach Jahrhunderten aus machtpolitischen Gründen weiterhin keinen eigenen Staat besitzt;
– und nach Wunsch der Regierung des oben erwähnten Landes dies auch niemals zulassen wird;
– eben weil diese Regierung die Kurden an der Ausübung der eigenen Sprache und Kultur seit Jahrzehnten hindert und es nun noch extremer tut;
– wobei man auch nicht vor wahltechnisch bedenklichen Institutionen wie 10% Hürden, sowie staatlich-oktroyierten Einschüchterungsversuchen zurückschreckt, um eben dieser großen Minderheit im eigenen Land keinen Atemzug Luft zu genehmigen;
– weswegen man nicht zuletzt einen offenen Bürgerkrieg gegen eben jene kurdische Bevölkerung im eigenen Land führt, und damit nichts anders tut, als mit der islambolschewistischen Allianz im Süden mit dem Totenkopfkelch anzustoßen, um daraus Kurdenblut zu trinken.
Dieses Land hat einen Namen. Jeder kennt es. Die größten Sorgen Europas gelten dagegen kräftigen Finanzzahlungen an dieses Land, da es ein „Freund“ ist, im Gegensatz zu den ganz bösen Tyrannen wie im Iran oder auch in Russland. Die größte Furcht gilt daher nicht etwa diesem merkwürdigen Land mit seiner schlangenzüngigen neu-osmanischen Politik, sondern Russland, weil dieses einen Krieg in Syrien führt – ganz im Gegenteil zu unserem märchenhaften Orientland, das nur den Gegner Russlands unterstützt, und sich die Hände (bisher) nicht dreckig macht – und abermals Russland, weil es dieses arme, kleine, völlig harmlose Land am Bosporus überfallen könnte.
Als Venezianer freilich hält sich mein Mitleid mit den Umwidmern der Hagia Sophia, den Mördern von Marcantonio Bragadin, den Belagerern von Candia, den Völkermördern von Armenien und den Vertreibern meiner Landsleute aus Pera sowie der letzten christlichen Griechen aus Kleinasien in Grenzen. Zu allem Überfluss behält dieses Land bis heute die Hälfte des ehemaligen Staatsgebietes eines EU-Mitglieds besetzt, und ist sich darüber hinaus nicht zu schade dafür, dieses EU-Mitglied bis heute nicht anzuerkennen.
Die Welt mag in diesem Land etwas anderes sehen; allein, ich teile Elsas Blick auf jene Leute, die mit dieser zwielichtigen Regierung kooperieren, aber mit keiner Silbe erwähnen, was viele – nicht nur ich – insgeheim denken. Gut, der Löwe wird jetzt etwas deutlicher, denn bei so viel Heuchelei kann er ein Brüllen nicht mehr unterdrücken:
Warum wird der CSU-Chef nach dem Zarenbesuch von jedem gescholten, ermahnt und ausgebuht – aber niemand stört sich daran, wenn die Kanzlerin den Sultan besucht, der an der Beihilfe zum tausendfachen Christenmord verantwortlich ist?
Sind das die viel beschworenen „westlichen Werte“: lieber mit Islamisten paktieren, als mit Moskau?
Aber nein, ich vergaß: nicht die Türkei, sondern Syrien ist ja das Unrechtsregime, das von den imperialistischen Russen gestützt wird.
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*Sämtliche oben aufgezählten Fakten sind Inhalt dieser Dokumentation.