Wolferl

5. Dezember 2015
Kategorie: Beethoven | Musik | Zum Tage

Mich verbindet ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis mit dem Salzburger. Als Anhänger Beethovens entwickelte ich im Laufe der Jahre eine regelrechte Antipathie gegen Mozart, da dieser aufgrund bestimmter Jubiläen und eines gewissen Films eine weitaus größere Popularität aufbaute. Das ging soweit, dass man Mozart als Genie ansah, aber Beethoven nicht als mindestens gleichrangigen Komponisten.*

Nun: auch ich mache meinen Frieden. Ob man es glaubt oder nicht. Altersmilde? Keine Ahnung.

Allerdings ist mir Mozart heute wenigstens einen kurzen Beitrag weg – kurz, weil nächstes Jahr wieder ein Jubiläum ansteht, und ich es daher den Medien wieder überlasse, genug Tumult zu veranstalten. Im nächsten Dezember jährt sich nämlich Mozarts Tod zum 225. Mal.

Trotz meiner nicht seltenen Kritik existieren jedoch mindestens zwei Werke, die für mich außer Konkurrenz laufen. Das ist einmal das Requiem (mit dem berühmten Lacrimosa) und Don Giovanni. Letztere ist eine der wenigen Opern, die ich leiden kann.
Das einzige Problem an ihr ist, dass sie kein Italiener komponiert hat.

Aber gut, wenigstens ist das Libretto von Lorenzo da Ponte – einem Venezianer und Freund Casanovas.

Insofern verbleibe ich mit dem Lacrimosa, und der Komtur-Szene zu Wolferls Todestag.

Tutto a tue colpe è poco!
Vieni, c’è un mal peggior!

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*Dass für mich persönlich „gleichrangig“ Beethoven vom Podest reißen würde, ist hier wohl überflüssig zu erwähnen.

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